Fünf Fakten über unsere Alster
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Hamburg hat insgesamt mehr Brücken als Amsterdam, Venedig und London zusammen. Für so viele Brücken benötigt man viel Wasser, wofür die Hansestadt auch bekannt ist. Das bekannteste Gewässer, neben der Elbe, liegt direkt im Zentrum und trägt den wunderschönen Namen „Alster“. Von uns Hamburgern wird das Binnengewässer, bzw. der Fluss, geschätzt, geliebt und manchmal auch vergöttert. Die Stadtgrenzen wurden nicht nur geografisch von den Alsterzuläufen überwunden, sondern auch der Name Alster ist überall in Deutschland bekannt.

Im folgenden Beitrag haben wir fünf (von zehn) interessante Fakten über die Alster, die Du vielleicht noch nicht kennst, zusammengestellt. Sollten diese Dir dennoch schon geläufig sein, so lehne Dich mit norddeutscher Gelassenheit zurück und genieße Dein erarbeitetes Wissen.

 

Fakt 1: Woher kommst Du, Du wässrige Ruh‘

Das schöne Binnengewässer in der Innenstadt Hamburgs war nicht immer existent. Eigentlich ist es ein Stausee, welcher im Jahre 1190 aufgestaut wurde. Dies geschah mit Hilfe von Dämmen und wurde von Graf Adolf III. angeordnet. Der damals weltliche Herrscher Hamburgs wollte eine große Kornmühle betreiben, wofür letztendlich der Alsterfluss aufgestaut wurde. Die umliegenden unbewohnten Alsterwiesen wurden geflutet und so entstand peu à peu der heutige Alstersee.

 

Fakt 2: Alles hat seinen Preis

Über 100 Jahre später ging die Alster in den Besitz der Stadt Hamburg. Naja, nicht die ganze.

Am 1. Januar 1310, verkaufte Graf Adolf VI. von Holstein die halbe Alster für etwa 600 Mark Pfennige an die Stadt Hamburg. Um diesen Preis ein wenig nachvollziehen zu können, hätte man für das Geld auch 150 Ochsen, 640 Schweine, 87.272 Eier oder 160.000 Äpfel bekommen können. Trotz des Verkaufs sicherte sich der Graf das Rückkaufrecht für insgesamt 36 Jahre, welches nie eingelöst wurde.

 

Fakt 3: Wie war noch gleich Dein Mädchenname?

Der Alsterfluss hatte über die Jahrhunderte unterschiedlichste Namen und Schreibweisen. Das erste Mal wurde die Alster im 11. Jahrhundert in Urkunden erwähnt – zu dieser Zeit wurde sich aber noch nicht auf eine einheitliche Schreibweise geeinigt. Was auch daran gelegen hat, dass der Name Alster sich aus dem vorherigen Namen Alstra ableitete, welcher wiederrum der indogermanische Begriff für „Fluss“ oder „Gewässer“ ist. Der heutige Name ist seit dem 15. Jahrhundert schriftlich überliefert.

 

Fakt 4: Eine Jungfer kommt selten allein

Nicht nur der Name des Flusses hat sich über die Jahre geändert.  Der Reesedamm ist kaum noch jemandem ein Begriff. Der Damm war ein Teil der Alsterstauung, seinen Namen erhielt er durch den damaligen Pächter, Reese. Heute wird er nur noch Jungfernstieg genannt und ist eine der bekanntesten Anlaufstationen in Hamburg.

Der Name änderte sich über die Jahre, da Familien Sonntags immer mit ihren unverheirateten Töchtern dort flanierten, um diese zu präsentieren. Langsam wurde der Reesedamm zum Stieg der Jungfern, dem Jungfernstieg. Außerdem wurde die Straße 1838 zur ersten asphaltierten Straße Deutschlands.

 

Fakt 5: Nicht nur die A7 wurde gedeckelt

Viele Großeltern und Urgroßeltern erzählen immer noch, dass im Zweiten Weltkrieg die Alster abgedeckt wurde. Ein Hirngespinst vergangener Tage? Nein! Als die Alliierten Luftschläge auf Hamburg planten, war es wichtig, sich in der Luft orientieren zu können, um strategische wichtige Ziele zu finden. Die Piloten benutzten hierfür große markante Gebäude oder Landschaftszüge, wie Elbe und der Alster.

Um es den feindlichen Bombern so schwer wie möglich zu machen, wurde die Binnenalster abgedeckt, um als Innenstadtgebiet getarnt zu werden. Hierfür wurden Holz-, Draht- und Reetkonstruktionen genutzt, zusätzlich wurde eine künstliche Lombardsbrücke auf der Außenalster installiert. Groß geholfen haben die ganzen Tarnversuche leider nicht,  da auf den Luftbildern leicht erkennbar war, dass es sich um flache Strukturen handelte und nicht um echte Gebäude.

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